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Beitrag vom 12.10.2008
Ayo. – Gravity At Last
Silvy Pommerenke
Nach dem phänomenalen Debut "Joyful" präsentiert die nigerianisch-rumänische Musikerin ein grandioses Nachfolgealbum, das eine erstaunliche Vielfalt bietet. Von Reggae über Blues...
...bis hin zu wunderschönen Pop-Balladen hat die 28-Jährige auf ihrem Zweitling eingearbeitet, und somit bietet "Gravity At Last" mehr Abwechslung als der Vorgänger und Ayo. geht darauf verstärkt ihren schwarzen Roots nach.
"Global Acoustic Soul" nennt sich dieses musikalische Gemisch und die Weltenbummlerin verarbeitet vielfach ihre Reise- und Umzugserfahrungen in ihren Songs. Aufgenommen wurde die CD auf den Bahamas, und die Lässigkeit und das entspannte Lebensgefühl des Inselparadieses machen sich in jedem Ton spürbar bemerkbar. In den Compass Point Studios in Nassau haben schon musikalische Größen wie die Rolling Stones oder Bob Marley Bestseller aufgenommen, und nun reiht sich die zurückhaltende Sängerin mit ihrer unvergleichlichen Stimme in die Riege dieser MusikerInnen ein. Einer ihrer größten Träume ist es, einmal mit Stevie Wonder gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Durch ihren unglaublichen Erfolg ihres Debuts "Joyful", das allein in Frankreich eine halbe Millionen Mal verkauft wurde, sollte dieser Traum durchaus erfüllbar sein.
Geboren wurde Ayo. 1980 bei Köln unter dem bürgerlichen Namen Joy Olasunmibo Ogunmakin. Als Tochter eines Nigerianers und einer Rumänin hat sie vor allem vom Vater die Liebe zur Musik mitbekommen. Da er unter anderem als DJ arbeitete, befanden sich in seinem Besitz unzählige Schallplatten, die die Tochter schwer beeindruckten. Klassisch an der Geige und am Klavier ausgebildet, brachte sie sich schließlich als Teenager autodidaktisch das Gitarrespielen bei, das bis heute ihr Instrument ist: "Ich brauchte ein Instrument, mit dem ich mich ganz direkt ausdrücken konnte, etwas Unvermitteltes ..."
Anspieltipps: Gleich der Opener "I Am Not Afraid" überzeugt durch schnelle Reggae-Rhythmen, ebenso wie die erste Single-Auskopplung "Slow Slow (Run Run)". Sehr bluesig geht es auf "Maybe (Ayo Blues)" weiter und "Love And Hate" ist eine wunderbar tragische Ballade, die durch den ungewöhnlichen Einsatz einer Mandoline eine ganz besondere Note erhält. "Better days" ist eine akustische Songperle, bei dem Ayo. in die Klaviertasten greift und lediglich von einem Cello und einer Geige begleitet wird. Traumhaft schön, wie das gesamte Album. Die Unmittelbarkeit ist den Songs deutlich anzuhören, denn wie schon bei ihrem Debut wurde das Album quasi als Live-Mitschnitt und analog aufgenommen.
Weiterhören: Asa und Ledisi
Ayo. im Netz: www.ayo.de
AVIVA-Tipp: Ayo. hat ein wundervolles Nachfolgealbum aufgenommen, das vielfach neue Wege geht. Mehr Reggae und Blues sind darauf zu finden, aber auch wundervolle Balladen, die von der Akustikgitarre begleitet werden. Sehr überzeugend, sehr tanzbar, sehr lässig!
Ayo.
Gravity At Last
Label: Universal Vertrieb GmbH, VÖ: Oktober 2008